Im Bereich der Bodenbeläge gibt es zwei Arten, die sich besonderer Beliebt- und Bekanntheit erfreuen: Parkett und Laminat. Und viele unserer Kunden überlegen sich, ob sie einen dieser Bodenbeläge wählen sollen. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, haben wir im Folgenden die Unterschiede und jeweiligen Vorteile dieser Böden herausgearbeitet.
Wir widmen uns folgenden Fragestellungen:
Der Hauptunterschied besteht in der Beschaffenheit der Oberfläche oder Deckschicht. Parkett besteht immer aus echtem Holz. Ursprünglich bestand Parkett ausschließlich aus massivem Holz, und kann immer noch als „Massivparkett“ erworben werden, bestehend aus ganzen massiven Holzstücken, z.B. in einzelnen Stäbchen (nicht zu verwechseln mit Massivholzdielen, welche aus ganzen massiven „Brettern“ bestehen).
Gängiger sind jedoch heutzutage die Varianten aus zwei oder drei Schichten. Beim gängigen, meistverkauften „Fertigparkett“, welches in drei Schichten gefertigt wird, besteht die obere Deckschicht aus einer dünnen, zusammenhängenden Holzschicht.
Einem Holzblatt, wenn man so möchte, ca. 3,5 mm dick. Die Schicht ist deshalb so dünn, weil dadurch wenig vom edlen Holz verwendet werden muss und somit auch die Herstellungskosten günstiger werden. Diese Deckschicht wird üblicherweise noch mit einer schützenden Öl- oder Lackversiegelung versehen. Unter dieser edlen Deck- oder Nutzschicht befindet sich eine Mittellage aus Sperrholz, HDF-Platte oder Stäbchen von günstigen Nutzhölzern. Die dritte Schicht bildet den sogenannten Gegenzug, welcher ein Verziehen des Parketts verhindert.
Zweischicht-Parkett besitzt eine geringere Aufbauhöhe, was manchmal von Vorteil sein kann. Auch die Wärme einer Fußbodenheizung wird dadurch besser durchgelassen und dadurch effizienter genutzt. Wegen des fehlenden Gegenzugs muss 2-Schicht-Parkett zwingend verklebt werden.
Bei Laminat besteht die Oberfläche aus einem widerstandsfähigen Melaminharz. Darunter befindet sich ein Dekorpapier, welches dem Laminatboden seine Optik verleiht. Unter dem Dekorpapier sind zur Absperrung noch Kraftpapiere aufgebracht. Dadurch, dass Laminat seit Jahrzehnten weiterentwickelt wurde, sind mittlerweile atemberaubend authentische Holzoberflächen herstellbar, die von echtem Parkett kaum noch zu unterscheiden sind.
Nicht nur das Aussehen, sondern auch die Oberflächenstruktur und Haptik sind absolut lebensecht. Holzdekore stellen annähernd 90% der Laminatausführungen dar, aber es gibt auch Fantasiedekore jeglicher Couleur. Die Mittellage von Laminat besteht in der Regel aus einer HDF-Platte (hochverdichtete Faserplatte). Der Gegenzug ist ein beschichtetes Papier.
Freunde von authentischen Naturmaterialien setzen natürlich auch beim Bodenbelag gerne auf echtes Holz. Ein edler Holzfußboden strahlt nicht nur Eleganz und Wertigkeit aus, sondern verbreitet gleichzeitig die Behaglichkeit dieses Naturmaterials. Da jede Holzart ein anderes Oberflächenbild hat, ist jedes Parkett ein Unikat und besitzt seine ganz eigene Note.
Durch die Jahre gewinnt ein Holzfußboden – auch und gerade durch Macken und Gebrauchsspuren – an Charakter, er „reift“ wie ein guter Wein. Dieser Effekt ist so beliebt, dass es sogar Parkettböden gibt, die künstlich „gealtert“ werden und mit Abnutzungsspuren versehen. Grundsätzlich hilft echtes Holz auch, das Raumklima günstig zu regulieren, allerdings sollte man diesen Effekt unserer Ansicht nach nicht überbewerten.
Wer möchte, kann Parkett im Lauf der Jahre abschleifen lassen – je nach Dicke der Deckschicht mehr oder weniger häufig. Wer den Aufwand betreiben möchte, hat danach einen Parkettboden, der aussieht wie neu. Da Holz im Gegensatz zum Kunststoff des Laminats weniger Wärme leitet, fühlt es sich wärmer an – ein Plus für alle Freunde des Barfuß-Laufens. Das Empfinden des Raumschalls ist bei einem Parkettboden sehr viel angenehmer als bei Böden mit glatter, harter Oberfläche.
Wird ein Parkettboden vollflächig verklebt, können Dehnfugen mit einem dauerelastischen Material verfugt werden. Dadurch entfallen die sonst vorgeschriebenen Übergangsprofile aus Metall.
Die Auswahl an Parkettböden ist riesig. Nicht nur die verschiedenen Holzarten, sondern auch noch das Dielenformat (vom Dreistab-Schiffsboden bis zur majestätischen, großformatigen Landhausdiele) und die Oberflächenbehandlungen lassen sich fast beliebig kombinieren und führen zu einer Fülle an Ausführungen, welche man vor allem im Holzfachhandel antrifft.
Ein Laminatboden punktet vor allem durch seine Robustheit und Pflegeleichtigkeit. Je nach der sogenannten Nutzungsklasse, welche seine Widerstandsfähigkeit wiedergibt, kann er sogar im Gewerbebereich eingesetzt werden (bei besonders starker Nutzung empfehlen sich dort allerdings die noch robusteren Vinylböden). Hochwertige Laminatböden besitzen, wie schon erwähnt, höchst authentische Holzoberflächen, die nur der absolute Kenner von Parkett unterscheiden kann. Gerade, wer ein besonders edles (und teures) Holz als Optik möchte, oder Holz, das in Natura gar nicht mehr auf dem Markt ist, kann auf diese Weise seinen Bodentraum wahrmachen. Auch hier sind Dekore und Ausführungen schier endlos.
Durch die meist dünnere Konstruktion von Laminatböden ist der Wärmedurchlasswiderstand geringer als beim Parkett, was sich bei einer Fußbodenheizung positiv auswirkt. Bei schwimmender Verlegung kann ein Laminatboden auch sehr schnell ausgetauscht und durch ein anderes Design ersetzt werden. Man sollte immer bei einem Boden auch an des Ende seines Lebenzyklus‘ und die Entsorgung denken.
Tatsächlich lässt sich dies nicht so einfach beantworten. Hochwertiges, langlebiges Laminat mit authentischem Dekor, welches sich noch gut verlegen lässt, ist zurecht kein „Billigprodukt“. Laminat ist nicht gleich Laminat, deshalb empfehlen wir, nicht einfach nach dem niedrigsten Preis zu schauen. Gleichzeitig gibt es gerade bei Parkett auch sehr günstige Ausführungen. Da sich der Preis hier nach der verwendeten Holzart richtet und zusätzlich nach der Auswahl der Dielen nach bestimmten optischen Kriterien, kann man schon ziemlich günstig seinen Traum vom echten Holzboden wahrmachen. Naturbedingte Eigenschaften von Holz wie Äste oder Risse machen Freunden des Rustikalen gar nichts aus und werden sogar noch begrüßt.
Laminat und Fertigparkett sind mit Nut und Feder versehen und lassen sich einfach durch Ineinander-Klicken verlegen. Die schwimmende Verlegung (nicht möglich bei Massivparkett) verzichtet auf Verkleben. Allerdings gibt es gute Gründe für eine vollflächige Verklebung. Der Boden liegt stabiler, wirkt ebener und hält besser Maß. Auch die Ausbildung von Fugen wird verringert. Der Raumschall ist deutlich reduziert, und der Wärmedurchlass in Verbindung mit einer Fußbodenheizung ist besser.
Durch die feste Verbindung mit dem Estrich bewegt sich der Boden kaum. Dadurch klingt er weniger hohl und ist besser zu renovieren. Dehnfugen können bei einer Festverklebung dauerelastisch verfugt werden. Dadurch entfallen Übergangsprofile aus Metall, was einfach besser aussieht. Wie schon gesagt: die vollflächige Verklebung ist (oft) kein Muss, aber aus den genannten Gründen eine echte Überlegung wert.
Die schwimmende Verlegung wird oft wegen ihrer Einfachheit der Montage gewählt. Der Zeitaufwand zur Verlegung ist gering, und der Boden ist sofort begehbar. Bei Verwendung einer schweren PUR Unterlage kann der Raumschall deutlich gesenkt werden. Genauso schnell wie schwimmend verlegt kann der Boden auch wieder entfernt werden. Bei unserer heutigen sehr schnelllebigen Mode kann das von Vorteil sein.
Da die Optik von hochwertigen Laminat der von Parkett in nichts nachsteht, ist es grundsätzlich vielleicht erst einmal eine „Philosophiefrage“. Echte Naturmaterialien haben einfach ihren besonderen Charme. Wer z.B. eine hochwertige Einrichtung mit antiken Holzmöbeln besitzt, möchte auch beim Boden auf echtes Holz setzen. Geht es um den Kostenfaktor, ist hochwertiges Laminat oft auf Augenhöhe mit Parkett. Wer allerdings auf besonders exklusive Hölzer, große Dielen und exquisite Verarbeitungen setzen möchte, muss tiefer in die Tasche greifen – da ist die Preisspanne dann nach oben offen. Allerdings bedeutet hochwertiges Parkett auch eine klare Wertsteigerung der Immobilie, sodass das eingesetzte Geld nicht einfach verloren ist.
Ein Vorteil von Laminat ist seine Robustheit und Pflegeleichtigkeit, was zum Beispiel bei Familien mit kleinen Kindern von Vorteil sein kann. Parkett bekommt leichter mal eine Macke, allerdings muss dies keinen Makel darstellen, sondern es trägt zu seinem Charme bei. Wenn das robuste Laminat doch einmal eine Macke bekommen sollte, lässt sich diese nicht ohne weiteres ausbessern. Ein weiterer Vorteil von Parkett ist natürlich, dass man es beizeiten abschleifen kann (allerdings nicht beliebig oft). Ein beruhigendes Gefühl, diese Option in der Hinterhand zu haben.